Steve Johnson: The Farewell State
14. März - 11. Mai 2018

Steve Johnson
Night and Day # 1, 2015
mehrteiliges Wandobjekt aus Holz, Messing, Emaillefarbe
180 × 91 × 6 cm
Unikat

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Steve Johnson - Night and Day # 1, 2015, mehrteiliges Wandobjekt aus Holz, Messing, Emaillefarbe

Blick in die Ausstellung

Werke

Steve Johnson: The Farewell State

Eröffnung am 11. März 2018, 15 Uhr

"The Farewell State" (der Staat, der sich verabschiedet) ist ein phonetisches Anagramm des Begriffs "the Welfare State" (der Sozialstaat). Die Idee, dass die Regierung eines Landes für ihre Bürger soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit anstrebt, wird aktuell in Großbritannien in Frage gestellt. Das Votum, die EU zu verlassen, führt das Schiff Britannia in unbekannte Gewässer und hinterlässt bei vielen Briten das Gefühl, verlassen worden zu sein. Ob Großbritannien aus dem Brexit einen Erfolg erzielen kann, wie Premierministerin Theresa May verkündete, bleibt abzuwarten.

Die Kunst von Steve Johnson befasste sich schon immer mit Fragen des Existenzialismus. Seine Inspiration holt er aus alltäglichen Szenen und Objekten. Diese verändert er aber so, dass sie nicht einfach Modelle des Alltäglichen sind. Seine Parkbänke stehen auf inselartige Erdsegmenten, die über Augenniveau hängen. Sie stehen gefährlich nah am Rand, so dass sie nicht wirklich Orte des Entspannens sind. Seine "grauen Arbeiten" zeigen die Inneneinrichtung von Wohnungen - Vorhänge, Heizkörper, Bücher und Bücherregale alle einheitlich grau. Die graue Lampe, die von der Steckdose herabhängt, signalisiert, dass hier etwas nicht stimmt, nämlich dass der Boden fehlt. Der Tisch, auf dem die Lampe stand, ist in den Abgrund gestürzt, samt dem anderen Mobiliar, das früher in der Wohnung stand. Übrig geblieben ist nur das, was an der Wand fixiert war.

In den vergangenen vierzig Jahren wurden Steve Johnsons Werke regelmäßig im Vereinigten Königreich und in Europa ausgestellt. Er studierte Kunst in London am Goldsmiths und am Chelsea College. Seine Tutoren am Goldsmiths waren Michael Craig-Martin, Tim Head und Richard Wentworth, am Chelsea Richard Deacon.

Im Studio zeigen wir parallel zu Johnsons Ausstellung Siebdrucke von Sir Michael Craig-Martin. Seit 2006 ist Craig-Martin Mitglied der Royal Academy of Arts in London. 2015 wurde er aufgrund seiner Verdienste für die Kunst zum Ritter geschlagen.