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Fields of Color
26. Januar - 29. März 2025
Mit Werken von Maria Wallenstål-Schoenberg und Julian Opie. Eröffnung am Sonntag, 26. Januar 2025, von 15 bis 18 Uhr. Zur Einführung spricht Ulrich von Mengden, Autor und Journalist.
Bitte beachten, dass die Galerie während der Woche der Art Karlsruhe (20. - 23. Februar) geschlossen ist.
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Die DavisKlemmGallery präsentiert vom 26. Januar bis 29. März 2025 die Ausstellung „Fields of Color“. Sie vereint zwei Positionen, die die Möglichkeiten der Farbfeldmalerei und der Abstraktion auf individuelle Weise erweitern. Während Maria Wallenstål-Schoenberg mit ihren leuchtenden Farbflächen und dynamischen Strukturen eine malerische Sinnlichkeit entfaltet, reduziert Julian Opie die Welt auf klare Formen und Linien. Gemeinsam eröffnen sie einen Dialog zwischen Abstraktion und Vereinfachung, zwischen Farbe und Form.
Von Color Field zu Fields of Color
Maria Wallenstål-Schoenbergs abstrakte Werke leben von der Intensität und Präsenz ihrer Farben. Die Künstlerin setzt gespachtelte Ölfarbe ein, um lebendige Oberflächen zu erzeugen, die sowohl Klarheit als auch Tiefe vermitteln. Ihre Farbfelder scheinen aus der Distanz flächig, offenbaren aber aus der Nähe eine Vielschichtigkeit, die den Blick immer wieder herausfordert.
Im Gegensatz dazu abstrahiert Julian Opie die reale Welt in geometrische Formen. Seine Landschaftsserie etwa nutzt farbige Dreiecke, die in einem zentralen Fluchtpunkt zusammenlaufen. Opies Werke wie „Crossing“ bestechen durch ihre wandelbaren Farben, die je nach Betrachtungswinkel wechseln. Gemeinsam zeigen die Beiden, wie abstrakte Kunst zu einer intensiven visuellen Erfahrung führen kann.
Farbfeldmalerei: Von Farbe und Gefühlen
Große, einheitliche Flächen – reine Farbe und reine Emotion. Ohne Farbfeldmalerei wäre so manche heutige Kunst nicht denkbar. Das gilt besonders für Maria Wallenstål-Schoenbergs leuchtende Werke. Als eine der bedeutendsten Strömungen der abstrakten Kunst, die in den 1940er- und 1950er-Jahren in den USA ihren Ursprung nahm, wirkt die Farbfeldmalerei bis heute nach. Zu den bekanntesten Vertreterinnen und Vertretern zählen Mark Rothko, dessen Werke eine fast meditative Wirkung entfalten, Barnett Newman, der durch seine „Zips“ (schmale vertikale Linien) Spannung erzeugt, und Helen Frankenthaler, die die Technik der „Soak Stain“ entwickelte und so Farbfelder auf Leinwände fließen ließ.
Die Arbeiten von Maria Wallenstål-Schoenberg und Julian Opie zeigen eine deutliche Verbindung zur Farbfeldmalerei. Wallenstål-Schoenberg greift die Idee großer, leuchtender Farbflächen auf, fügt aber eine haptische, lebendige Textur hinzu, die den traditionellen Ansatz erweitert. Opies Werke, obwohl weniger malerisch, nutzen eine ähnliche Reduktion und Farbwirkung, um eine emotionale und ästhetische Intensität zu schaffen.
Farbraum
Die Ausstellung „Fields of Color“ bietet eine spannende Interpretation und Weiterentwicklung der Farbfeldmalerei. Beim Rundgang durch die Galerie fällt die kontrastreiche Hängung der Werke auf: Wallenstål-Schoenbergs Arbeiten mit ihren intensiven, vibrierenden Farben stehen im Dialog mit Opies klaren Linien und flächigen Kompositionen. Die Besucherinnen und Besucher erleben, wie Farbe und Form Räume öffnen und die Wahrnehmung aktivieren.
So wirken beispielsweise Wallenstål-Schoenbergs großformatige Werke mit den kräftigen Pink- und Orangetönen wie Fenster zu einer lebendigen, emotionalen Welt. Opies abstrahierte Darstellungen, etwa von Spaziergängern oder Landschaften, erzeugen durch ihre geometrische Präzision eine beruhigende und doch dynamische Wirkung. Zusammen erschaffen die Beiden eine visuelle Reise, die sowohl in die Vergangenheit der Farbfeldmalerei als auch in die Gegenwart führt.
Biografische Angaben
Maria Wallenstål-Schoenberg, 1959 in Uppsala, Schweden, geboren, studierte an der Universität von Uppsala und nahm nach ihrer Übersiedlung nach Deutschland an Kunstkursen von Dozent Clemens Etz in Ulm sowie bei Prof. Jerry Zeniuk an der Münchner Kunstakademie teil. Neben zahlreichen Privatsammlungen befinden sich ihre Werke u.a. im Museo Irpino, Avellino, Italien, und an der TU München. Sie lebt und arbeitet in München und Schweden.
Julian Opie, 1958 in London geboren, studierte an der Chelsea School of Art und an der Goldsmiths School of Art. Seine unverkennbaren Werke mit klaren Konturen und flächigen Farben werden weltweit geschätzt. Zu seinen jüngsten Projekten im öffentlichen Raum gehört „Promenade à Paris“ in der Porte de Clichy Metro Station (2024). Seine Werke befinden sich in zahlreichen Museen, wie u.a. der Tate Modern in London und dem MOMA in New York. Er lebt und arbeitet in London.
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