Projekt #17: Chen Yawei
01. November 2024 - 19. Januar 2025

Blick in die Ausstellung



< 1 /12 >
Blick in die Ausstellung

Blick in die Ausstellung

Projekt #17: Chen Yawei

DavisKlemmGallery Projektraum, Kirchstraße 4, 65239 Hochheim am Main
Projekt #17: Chen Yawei

Eingeschaltet ist die Installation täglich von 15 bis 21 Uhr in unserem Projektraum in der Kirchstraße 4 in Hochheim zu sehen. Am Sonntag, dem 8. Dezember 2024, ist der Projektraum von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Die Künstlerin ist anwesend.

DIE KÜNSTLERIN
Yawei Chen stammt aus Hebei, China, wo sie bereits ein Studium der Malerei abgeschlossen hat. Seit 2017 lebt sie in Deutschland und ist seit diesem Jahr Meisterschülerin bei Prof. Judith Samen an der Kunsthochschule Mainz. Ihre Werke entstehen aus Themen und Medien der Gegenwart. Videos, Fotos und Installationen gehören zu ihren bevorzugten Techniken. Gerne experimentiert sie mit neuen Formaten für ihre Arbeiten, wie zum Beispiel VR-Brillen. Yawei Chen lebt und arbeitet in Mainz. Seit 2019 stellt sie ihre Arbeiten in verschiedenen Kontexten aus. Das Museum Wiesbaden zeigt ab dem 20. Dezember 2024 Werke von Yawei Chen im Rahmen einer Ausstellung.

DAS MATERIAL
Altmodische Fernsehapparate – sperrig und ungewohnt in der heutigen Zeit der Flachbildschirme – und digitale Videos auf USB-Sticks. Auf den Bildschirmen flimmern Videos, die die Künstlerin auf den digitalen Kanälen von Instagram, TikTok und YouTube gefunden und bearbeitet hat. Anders als bei „klassischer Kunst“ arbeitet digitale Kunst häufig mit bereits vorhandenem Material und stellt dieses neu zusammen: die Wahl der Bildschirme, die Auswahl der Videos und das Arrangement der einzelnen Elemente bilden das Kunstwerk.

DIE EINFLÜSSE
Die Geschichte der elektronischen Kunst begann in den 1950er Jahren, als Künstler neue Technologien wie Computer und Synthesizer nutzten, um innovative Werke zu schaffen. In den 1960er Jahren war es insbesondere der südkoreanische Künstler Nam June Paik, dessen Name man in Verbindung mit Videokunst bringt. Mit der Entwicklung digitaler Medien in den 1980er und 1990er Jahren erlebte die elektronische Kunst einen Boom, der die Grenzen zwischen Kunst, Musik und Technologie weiter verwischte. Heute sind digitale Medien Teil des Alltags – und somit auch der Kunst. Die Allgegenwärtigkeit von Smartphones bringt jedoch auch Veränderungen mit sich. Übermäßige Nutzung digitaler Medien wird in verschiedenen Studien als Ursache für psychische Probleme genannt. Es gibt aber auch Videos, die eine entspannende Wirkung zeigen. Yawei Chen nutzt den Begriff „emotionale Heilung“ – kann diese durch ein beruhigendes Tiervideo erreicht werden?

DIE INSTALLATION
Während man sonst einzelne Videos auf dem eigenen Smartphone schaut, flimmern im Projektraum gleichzeitig unterschiedliche Tiervideos auf den Bildschirmen. Die Gleichzeitigkeit sowie die Wiederholung tragen zum Gesamteindruck bei. Wie bei einem Gemälde schweift der Blick von Bildinhalt zu Bildinhalt. „Mit Cat Content Deine Reichweite auf Social Media erweitern“ - in Anbetracht der Vielzahl der Tiervideos im Internet scheint diese Empfehlung erfolgreich zu sein. Katzen- und Tiervideos üben eine besondere Faszination aus. Sie rufen bei Jung und Alt emotionale Reaktionen hervor. So wie bewiesenermaßen das Gassigehen mit Hund oder das Streicheln einer Katze Stress abbaut, geschieht dies auch beim Anschauen süßer Tiere. Yawei Chen geht auf genau dieses Phänomen ein: niedliche Tiervideos, die einen beruhigenden Gegenpol zu einem Überfluss an oft negativen Nachrichten bieten. Diese „elektronischen Haustiere“ sind pflegeleicht und ständig verfügbar, wenn sie gebraucht werden.

DER RAUM
Der 20 m² große Raum, in dem früher Stifte und Schulhefte verkauft wurden, steht nun Künstler*innen der DavisKlemmGallery zur Gestaltung zur Verfügung. Statt regelmäßiger, aber begrenzter Öffnungszeiten, ist der Raum rund um die Uhr zu besichtigen: Durch die große Fensterfront ist der komplette Raum und damit das jeweilige Projekt ständig einsehbar. So werden hier wechselnde Projekte, Installationen, Kunstwerke und Künstler zu entdecken sein. Die aktuelle Präsentation wird bis 19. Januar 2025 zu sehen sein.